
VITA
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»Thomas ist ein wahrer Dirigent«, sagte Bernard Haitink 2017 im Rahmen des Lucerne Festivals und lobte besonders die Mozart Interpretationen: »Mozart ist bei Thomas Jung in guten Händen — und wenn einer Mozart dirigieren kann...«.
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Thomas Jung ist international als Konzertdirigent tätig und in den letzten Jahren auch für Tanztheaterproduktionen sehr gefragt: 2025 wurde er zum Principal Guest Conductor des Birmingham Royal Ballet und der Royal Ballet Sinfonia ernannt, nachdem er 2018 als Constant Lambert Conducting Fellow am Royal Opera House London, Covent Garden engagiert wurde.
Im Konzertbereich arbeitete Thomas Jung mit Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, dem Boston Philharmonic Orchestra, dem Gstaad Festival Orchestra, dem Gelders Orchestra, dem Orkest van het Oosten, dem Mantua Chamber Orchestra und dem Tianjin Grand Opera Symphony Orchestra China zusammen. 2024 nahm er Marcel Tybergs ›Zweite Symphonie‹ mit den Bamberger Symphonikern für den Bayerischen Rundfunk auf.
Nach seiner Begegnung mit Bernard Haitink im Rahmen des Lucerne Festivals 2013 hatte Thomas Jung die Gelegenheit, mehrfach als Assistent und Cover Conductor eng mit ihm zusammenzuarbeiten. Bernard Haitinks künstlerische und persönliche Integrität bei der Arbeit zu erleben, war für ihn von großer Bedeutung. Als Assistenzdirigent arbeitete er außerdem mit Jakub Hrůša (Bamberger Symphoniker), Semyon Bychkov und Jukka-Pekka Saraste (WDR Sinfonieorchester) sowie Markus Stenz und Francois-Xavier Roth (Gürzenich-Orchester) zusammen. Darüber hinaus war er Zander Fellow und Assistenzdirigent des Boston Philharmonic Orchestra und des Boston Philharmonic Youth Orchestra.
Wegen seines großen Interesses der Interaktion zwischen allen Kunstformen, initiierte Thomas Jung eine Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Künstler Samson Young. Dessen fortlaufende Serie von so genannten „Muted Situations“, die jegliche Hörerwartungen hinterfragt, inspirierte Thomas Jung dazu, eine Aufführung im Konzertsaal zu realisieren. In der preisgekrönten Muted Situation #22 dirigierte Thomas ein tonloses Orchester, das Tschaikowskys 5. Symphonie aufführte – ein einzigartiges Konzerterlebnis. Als Installation wurde das Werk weltweit in Museen gezeigt und 2025 von der Tate Modern erworben.
Im Theater dirigierte Thomas für das English National Ballet, das Semperoper Ballett Dresden und das Dutch National Ballet. 2024 dirigierte er die Jubiläumsvorstellungen von Matthew Bournes ›Swan Lake‹ in London. Für das Birmingham Royal Ballet war er der leitende Dirigent der Produktionen von Benjamin Brittens ›Sinfonia da Requiem‹ (choreografiert als ›Forgotten Land‹ von JiÅ™í Kylián) und von Beethovens ›Siebter Symphonie‹ (choreografiert von Uwe Scholz) und eröffnete die ›Nussknacker‹-Produktionen der Kompanie in den Jahren 2023 und 2024. Im Winter 2025 wird er außerdem Sir Peter Wrights ›Nussknacker‹ in der Royal Albert Hall in London dirigieren. Darüber hinaus dirigierte er die Weltpremieren von ›Sense of Time‹ (Didy Veldman, Musik von Gabriel Prokofjew, 2019), ›Hotel‹ (Morgann Runacre-Temple, Musik von Mikael Karlsson, 2022) und ›In Flux‹ (Juanjo Arquez, Musik von Thomas van Dun, 2025).
Thomas Jung ist Zweiter Preisträger des Internationalen Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs 2020 und wurde 2017 mit dem Eugen-Jochum-Preis ausgezeichnet. Er erhielt den Kulturpreis der Stiftung Philippas-Engel für sein »soziales und kulturelles Engagement für Musik, mit Musik und durch Musik« und wurde beim Deutschen Orchesterwettbewerb mit dem Ersten Preis und dem Sonderpreis ›Best Performance‹ ausgezeichnet.
Thomas Jung studierte an der Musikhochschule Köln und am King’s College Cambridge. Seine Dirigierlehrer waren Volker Wangenheim und Colin Metters. Thomas besuchte Meisterkurse bei Bernard Haitink, Jaap van Zweden und Jorma Panula.
Thomas Jung wurde gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der DEY-Stiftung, der Musikstiftung der Kreissparkasse, dem Richard-Wagner-Verband Bayreuth und dem Inspiratum VZW Belgien.